SAS als Konkurrenz für Strategieberatungen?

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Anfang des Jahres hat SAS in DACH ein neues Framework zur umfassenderen Betreuung von Kunden veröffentlicht. Mit „IMPACT“ formuliert der Softwareanbieter seinen Anspruch, von der Konzeption bis zum Betrieb weit mehr Dienstleistungen zu erbringen als lediglich Installation und Customizing der Software. Ich habe dazu mit Thorsten Hagenberger gesprochen, er ist Director Professional Services und Mitglied der Geschäftsführung bei SAS in DACH.

Thorsten, wandelt sich SAS jetzt zu einem Beratungsunternehmen?

Nein, Thomas, wir sind es in gewisser Weise schon längst. Bei vielen unserer Kunden liefern wir längst eine ganze Bandbreite von Dienstleistungen. Das reicht vom Design-Thinking Workshop zu einem bestimmten Thema über die Entwicklung einer Cloudstrategie bis hin zum Hosting einer kompletten Kundenanwendung durch unsere Consultants. Der Unterschied ist lediglich, dass wir das nun etwas offensiver kommunizieren und unser Angebot präzisiert haben. Dass wir Weltklasse-Software liefern können, bleibt davon unbenommen.

Thorsten Hagenberger, Mitglied der Geschäftsführung bei SAS DACH
Thorsten Hagenberger, Mitglied der Geschäftsführung bei SAS DACH

Was genau ist denn das Angebot? Anders formuliert: Wofür steht „IMPACT“?

Wir haben uns den Markt angesehen: Strategieberatungen, Softwarehäuser und Systemintegratoren. Alle verfügen über teils komplexe Grafiken, die in einem „Plan, Build, Run“-Schema das Angebot zusammenfassen sollen, die man aber sofort wieder vergisst. Wir wollten hingegen deutlich machen, wodurch wir uns unterscheiden und in einem Wort zusammenfasst, dass wir mehr liefern als Software, nämlich IMPACT.

  • I - steht für Identifikation von neuen Chancen, für Innovation.
  • M - ist die Abkürzung für „Mapping out“. Typischerweise erstellen wir Use-Case-Maps zu Beginn.
  • P - steht für eine Proof-of-Value, Proof-of-Concept, Proof-of-Technology-Phase.
  • A - bedeutet “Act”. Nach Idee und Konzept bringen wir „Analytics in Action“
  • C - ist der Hinweis auf „Connect“. Jede Lösung muss sich in eine vorhandene Anwendungsarchitektur integrieren.
  • T - steht für Transformation, denn natürlich verändert sich ein Unternehmensprozess und damit auch die Anforderungen an die vorhandene Workforce.

Ausgehend von einem IMPulse kommt die Übersetzung in die Produktion, in ACTion. Und das ist eben mehr als nur Software.

Das hört sich gut an – aber ist es mehr als ein Schlagwort auf Powerpoint?

Auf jeden Fall! Wir haben unseren bestehenden Service-Katalog durchforstet, ergänzt und auf die einzelnen IMPACT-Phasen gemappt. Damit können wir sehr gut ins Gespräch gehen und unseren Kunden genau das anbieten, was er für sein Projekt braucht. Dabei gilt auch ganz klar: Der Kunde bestimmt. Auf Wunsch übernehmen wir auch die Koordination mit bestehenden Beratungspartnern oder binden unsere eigenen Partner mit ein.

Das heißt auch, dass SAS jetzt nicht langsam, aber stetig ihren Partnern das Wasser abgräbt?

Das Gegenteil ist der Fall. Indem wir bei unseren Kunden ein breiteres Spektrum adressieren und die Verantwortung für komplette Geschäftsprozesse übernehmen, wächst der Bedarf an zusätzlicher Spezialexpertise. Wenn es beispielsweise um die Entwicklung von Frontends und operativen Anwendungen geht, wollen wir dieses Know-How gar nicht aufbauen, sondern integreieren hierfür unsere Partner in unser Projekt und für den Kunden das  Gesamtkonzept aus einer Hand liefern zu liefern. Das schätzt der Kunden und das hilft dem Partner. Auch ist ganz klar, dass wir gar nicht in der Lage sind, alle denkbaren strategischen und fachlichen Fragen zu bearbeiten. Wohl aber können wir den richtigen Partner mit ins Projekt bringen.

Ist das nicht auch die Positionierung von Strategieberatern? Also doch eine Konkurrenz für McKinsey & Co.?

Unser USP ist, dass wir über einen Riesenerfahrungsschatz aus der Umsetzungspraxis verfügen. Wir liefern nicht nur PowerPoints, sondern produktive Anwendungen. Wir schließen für eine ganze Reihe von Prozessen – insbesondere im Bereich Risk, Fraud und Customer Experience – die Lücke zwischen der Strategieberatung und dem Systemintegrator. Ganz einfach, weil wir wissen, was möglich ist und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen. Analytisch gesteuerte Omnichannel-Ansprache, um ein Beispiel, zu nennen, ist einfach etwas, in dem wir uns sehr gut auskennen – von der Idee über die Umsetzung bis zur laufenden Verbesserung im Betrieb.

Mehr Infos unter www.sas.de/impact

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About Author

Thomas Keil

Director Marketing

Dr. Thomas Keil is a specialist for the impact of technology on business models and on society in general. He covers topics like Digital transformation, Big Data, Artificial Intelligence & Ethics. Besides his work as Regional Marketing Director at SAS in Germany, Austria and Switzerland he regularly is invited to conferences, workshops and seminars. He serves as advisor to B2B marketing magazines and in program committees of AI-related conferences. Dr. Thomas Keil 2011 came to SAS. Previously, he worked for eight years for the software vendor zetVisions, most recently as Head of Marketing and Head of Channel Sales.

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